Wasserschweine im Regen – und 3 x 15 Rostock!

Zum 15. Rostocker Herbstrennen hatten die Kanufreunde Rostocker Greif geladen – und da wollten wir Capybaras natürlich wieder mit am Start sein! Kurzstrecke über den Tag, und am Abend dann das Nachtrennen über gut 1000m, das versprach doch eine spannende Veranstaltung zu werden. Die ersten Wasserschweine waren bereits am Freitag angereist, um auf dem Gelände des Kanu-Vereins einen Platz für das Zelt zu sichern und selbiges auch schon mal aufzubauen.

Glücklicherweise gelang dies in einer der wenigen Regenpausen des Tages. Leider hatten wir am Samstag weniger Glück mit dem Wetter, bis zum frühen Nachmittag regnete es eigentlich durchgehend, lediglich die Intensität variierte. Regenerprobt zuletzt durch das Plöner Stadtbuchtfest waren wir natürlich auf alles vorbereitet, kurzerhand verlegten wir im Zelt das Parkett und von da an ging es nur noch in Puschen ins Zelt. Gut, ganz so luxuriös war es dann doch nicht, aber immerhin blieben unsere Wechselklamotten trocken und in unserer kleinen Sauna (mit ganz besonderer Aufgussnote) trockneten auch die Paddelshirts ganz gut.

Die Kurzstrecke wurde von 270m auf gut 220m eingekürzt, 30 Teams nahmen an dem Wettkampf mit all seinen Vor-, Hoffnungs-, Zwischen-, Platzierungs-, Halbfinal- und Finalläufen teil. Ja, klingt kompliziert, doch Dank der tollen App der Rostocker Veranstalter war jedes Team zu jeder Zeit darüber informiert, wann es wieder Zeit war, sich im Startbereich einzufinden. Das lief alles glatt und der Zeitplan geriet nicht ins Wanken.

Unser erstes Rennen gewannen wir nach einem bravourösen Start souverän und qualifizierten uns damit direkt für die Zwischenläufe – ohne Umweg über die Hoffnungsrennen. Im zweiten Rennen hatten wir die Drachenspitze nicht ganz vorne, verpassten somit die Halbfinalrennen und landeten direkt in den Platzierungsläufen. Dennoch lief unser Boot auch in diesem zweiten Rennen sehr gut, das machte Hoffnung auf unser Finale, mit dem wir uns – auf der deutlich langsameren ersten Bahn – den insgesamt 15. Platz sicherten. Es war ein spannendes Rennen, in dem alle drei Boote über die gesamte Distanz erbittert um jeden Zentimeter kämpften.

Das waren prima Kurzstrecken-Rennen unseres Teams, das jeweils durch einen Gastpaddler und Gasttrommler vervollständigt wurde, die Steuerleute wurden auf der Kurzstrecke vom Veranstalter gestellt. Im dritten Rennen versuchte sich Annika erstmals unter Wettkampfbedingungen auf der Trommel – und machte ihre Sache richtig gut! Auch wenn wir sie zwischendurch beinahe vom Trommelsitz gefegt hätten...

Lange Wartezeiten zwischen den Rennen, aber das war noch nichts im Vergleich zu den gut fünf Stunden, die zwischen unserem letzten Kurzstreckenrennen und unserem Lauf im Nachtrennen lagen, das für uns Capybaras um 21:15 Uhr angesetzt war. Zeitvertreib in Rostock... Sei es in der Dönerbude, deren Fleisch nur noch für das halbe Team reichte, oder im Stadtzentrum, wo der Kunde offensichtlich nicht König ist, durften ja nicht einmal zwei Tische zusammengestellt werden. Nun gut, letztlich kam jeder zu seiner warmen Mahlzeit und einem leckeren Dessert – ob nun in Form einer Eiswaffel oder eines Bieres.

Somit waren alle auch wieder gestärkt und manche ausgeschlafen, um kurzfristig noch das Zelt abzubauen (durfte wegen des Feuerwerks nicht dort stehen bleiben) und dann rechtzeitig um 20:55 Uhr zum Boarding für das Nachtrennen zu erscheinen. Natürlich waren wir hübsch geschmückt durch zahlreiche Knicklichter, selbst manch Paddel war hell erleuchtet – alles aber nichts gegen unsere Gasttrommlerin, die den wohl schönsten Knicklicht-Kopfschmuck der Veranstaltung trug! Jürgen steuerte unser 16-köpfiges Team und führte uns im Dunkeln auf der Warnow zielsicher um die Bojen herum und mit gewohnter Motivation mit einer wirklich guten Leistung ins Ziel. Ein tolles Rennen, ein prima Erlebnis. Es ist schon etwas ganz Besonderes, unter solchen Bedingungen zu paddeln, denn mittlerweile war es richtig dunkel geworden.

Alle waren dann aber doch froh, als wir uns endlich ein letztes Mal umzogen und dann unsere trockenen und warmen Klamotten anbehalten durften. Manch einen zog es schon auf die Heimfahrt, doch das halbe Team verblieb noch beim Essen und Kaltgetränken bis zum Feuerwerk und zur Siegerehrung – beides sehr stimmungsvoll.

Und bei der Siegerehrung stellte sich dann heraus, dass wir auch auf der Langstrecke den 15. Platz eingefahren hatten! Das soll uns erst mal jemand nachmachen! Zwei 15. Plätze beim 15. Rostocker Herbstrennen... Also wenn das keine Hommage an die Veranstalter ist! :-)

Besten Dank an alle Capybaras, die mit in Rostock waren und dort dem Regen getrotzt haben! Es war ein toller Tag! Und natürlich gilt unser Dank auch den Veranstaltern, die uns einen prima Drachenboot-Tag ermöglicht haben.