Training der besonderen Art

Kaum habe ich mich für den Titel entschieden, frage ich mich, ob es überhaupt mal ein normales Wintertraining gab... Ob nun Sägearbeiten in der Schwentine, Sandbanksuchen im Nebel oder Paddeln im gefühlten Windkanal... Es war immer irgendwie außergewöhnlich.
Heute war es allerdings besonders besonders... Dabei fing es ganz normal an. Mit zwölf Paddlern und Steuermann Johann ging es zunächst zum Warmpaddeln aus der Freudenholmer Bucht auf den Lanker See. Ach, war es schön heute, sonnig, warm, nahezu windstill - einfach perfekt! Auf dem See erreichte uns dann auch unsere Eskorte, Alicia und Nathalie waren vom Preetzer Steg aus gestartet und begleiteten unser Training fortan. Leider reichte deren Welle im Kajak nicht aus, um sich im Drachenboot gemütlich draufzusetzen..


Mit einigen Druckphasen ging es auf den Kirchsee, den wir in den nächsten Minuten kräftig umrühren sollten, denn Techniktraining stand auf dem Plan. Jürgen übernahm das Steuern und Johann wanderte von Bank zu Bank und gab sehr hilfreiche Tipps zur Verbesserung der Technik. Ich habe in meiner Drachenboot-"Karriere" schon in einigen Teams und unter verschiedenen Trainern mit unterschiedlichen Techniken gepaddelt, da ist eine solch ausführliche Technikschulung wahrlich hilfreich! Danke!
Eigentlich sollte es nun technisch und sportlich weitergehen, doch dann trafen wir auf einige Naturschützer (BUND) die uns um unsere Hilfe baten. Ob die Frage so ganz ernst gemeint war, war uns zunächst nicht ganz klar... Ein großes Floß, das den Möwen als Brutplatz dienen soll, sollte einige Hundert Meter weiter auf dem See festgemacht werden. Das Motorboot war ausgefallen und die Naturfreunde nun ziemlich aufgeschmissen.. Na ja, mit unseren 12 Paddlerstärken an Bord sollte doch was möglich sein.. Also wurde kurzerhand das schwere Floß festgemacht und von nun an ging es mit aller Kraft und ca. 2,5 km/h über den See. Andere hängen sich mal einen Eimer hinten ans Boot, wir Capybaras hängen ein Floß dran!
Es war ein Kraftakt und fühlte sich wie ein kilometerlanger Indoor Cup an, aber Wasserschweine sind nun mal im Herzen Naturschützer und für jede Verrücktheit zu haben. Wir hoffen übrigens noch auf ein Foto... Ach ja, als Dankeschön wurde uns eine Einladung zum Grillen versprochen. Nehmen wir gerne an.
Wie leicht fühlte sich das Paddeln auf dem Rückweg an! Nun galt es wieder auf die Technik zu achten, die wir beim Floß-Ziehen gnädigerweise außer acht lassen durften.
Was für ein glorreicher Abschluss unseres Wintertrainings! Ab dem 12.4. geht es nun wieder mittwochs aufs Wasser. Mal sehen, was uns da so alles erwartet...