Drachenboot-Rennen der Capybaras beim Plöner Stadtbuchtfest

Wir Capybaras haben erneut die Drachenboot-Rennen im Rahmen des Plöner Stadtbuchtfests ausgerichtet. Dies bedeutete natürlich eine sehr zeit- und arbeitsintensive Vorbereitung und zudem vollen Einsatz des Teams während der Veranstaltungstage. Um den Rahmen meiner Berichterstattung nicht völlig zu sprengen, nehme ich „nur“ die Tage direkt vor und während des Stadtbuchtfests genauer unter die Lupe und versuche mal, einen Eindruck davon zu vermitteln, was ein Wasserschwein in diesen Tagen so erlebt hat. Für den Fall, dass ich es später vergessen, sei gleich zu Anfang gesagt: Ein großes Lob und Dankeschön gilt allen, die uns Capybaras bei der Durchführung des Schul- und Fun-Cups unterstützt haben – aber vor allem allen Capys, die vor, während und nach der Veranstaltung tollen Einsatz gezeigt haben, sowie insbesondere der Rennleitung um Jürgen und Johann! Das war einfach spitze! Danke!

Tag 1

Unser letztes Mittwochs-Training vorm Stadtbuchtfest fand natürlich im Veranstaltungsort statt, um schon mal Plöner See-Luft zu schnuppern. Es war eine optimale Vorbereitung, da das Wetter alles für uns bereithielt und entsprechend Wellen von allen Seiten. Unser Boot war voll besetzt und das Training war einfach spitze, wir paddelten 3000m und 1500m, anschließend trainierten wir noch Starts, wobei wir gar eine Spitzengeschwindigkeit von 15km/h erreichten. Dabei waren wir Jürgens Forderung nachgekommen, die Welle zu überholen („Wir sind die Schnellsten hier auf dem See!“).

Tag 2

Am Donnerstag trafen wir uns zum Aufladen zweier Drachenboote auf den Trailer, im Anschluss holte Jürgen zwei weitere Boote ab. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unsere Paddelfreunde aus Rendsburg, Kiel und Neumünster, die uns ihre Boote zur Verfügung gestellt haben! Und schönen Dank auch an Olaf, ohne den wir die Boote nicht ohne weiteres hätten verladen können. Nachdem alles verladen war, ging es nach Plön, wo wir auf dem Veranstaltungsgelände bei den Plöner Seglern unser Materialzelt aufbauten und sämtlichen Zubehör abluden, also Schwimmwesten, Paddel, Trommeln, Drachenköpfe/-schwänze usw. Na ja und dann wollte ja unser „Grisu“ noch von unserem Plöner Trainings- zum Festgelände gepaddelt werden. Während dieser ca. 2,5km-Paddeltour war es trocken, ansonsten hat es während der gesamten Zeit unseres Auf- und Abladens geregnet! Aber egal, die Stimmung war trotzdem sehr gut und alles verlief optimal.

Unser Plan, Zitate des Wochenendes zu sammeln, gelang nicht so ganz, da wir im Dauerregen nichts mitschreiben konnten, doch es kam einiges Spaßiges zusammen, so z.B. beim Anlegen unseres Grisu an einem Steg, der einen sehr hohen Ausstieg bedeutete und auf die Aussage „Ich hole mal ein Seil“ der Kommentar kam: „Warum? Willst du eine Strickleiter bauen, damit wir hier rauskommen?“ (Dass wir Sonntag bei der Rückfahrt des Bootes von Plön nach Freudenholm beim Zwischenstopp gar eine richtige Leiter am Steg hatten, ahnten wir da noch nicht...)

Tag 3

Freitag war der Tag des Schüler-Cups. Und wir mussten feststellen, dass die Wettervorhersage absolut zutreffend war, es regnete den gesamten Tag über! Seit wir um 7 Uhr in der Früh zu letzten Vorbereitungen auf dem Festgelände ankamen, setzte der Regen nicht eine Minute aus. Wir Capys, die wir am Start (auf dem überschwemmte Ponton), am Steg bei den Booten und im Ziel aktiv waren, ließen uns von dem gruseligen Dauerregen nicht den Spaß verderben, trotz völlig durchnässter Klamotten, nasser Füße und kalter Finger hatten wir ständig ein Grinsen im Gesicht. Und auch die Schüler hatten ihren Spaß, wobei es schon erstaunliche Unterschiede in der jeweiligen Bekleidung gab: Während einige vorbildlich in Regensachen gekleidet waren, froren andere in kurzen Hosen und Trikots... (Einige der fröstelnden Kinder taten uns so leid, dass wir unser eigenes Leid im Dauerregen vergessen konnten.) Insgesamt war es ein toller Schüler-Cup, wir Capys hatten alles gut im Griff, alle zeigten einen prima Einsatz und auch die Schüler sorgten für gute Stimmung und natürlich spannende Rennen!

Übrigens fanden wir noch etwas heraus: Was dem einen das Leinenpersonal, ist dem anderen der Tüddeltyp! Und dass es mal so schien, als würde das Grau am Himmel heller werden, lag wohl doch nur daran, dass es allmählich Tag wurde...

Tag 4

Am Samstag standen dann die Rennen der Kanu-, Firmen- und Fun-Teams auf dem Programm. Der Tag begann regnerisch, aber irgendwann verzogen sich die Regenwolken und rechtzeitig zum Langstreckenrennen am Nachmittag setzte sich sogar die Sonne durch. Durchweg war erneut gute Stimmung, außerdem verlief die Organisation unsererseits hervorragend. Wir begannen den Renntag mit den Vorläufen der 250m-Rennen. Alicia und Nathalie hatten die Teams an der Startlinie bestens im Griff, spannende Rennen waren garantiert, zumal das Teilnehmerfeld in den jeweiligen Klassen insgesamt sehr ausgeglichen war. Es gab so manches Kopf-an-Kopf-Rennen, dessen Ausgang nicht selten nur mit dem Blick aufs Zielfoto erkennbar war.

Unsere Rennen verlief sehr gut, das Team gab einfach alles und erreichte bei zwei von drei Rennen gar eine Zeit von unter einer Minute. Neben uns schafften es bloß die Wakenitz-Drachen und 1-19 Helgoland in weniger als 60 Sekunden die 250m-Strecke zu bewältigen – und das bei Laborbedingungen! Beide Vorläufe schlossen wir als Zweitplatzierte ab, im Finale trafen wir auf die Wakenitz-Drachen (Platz 1), 1-19 Helgoland (Platz 2) und die Sventana Dragons (Platz 4), das Zielfoto machte uns als Drittplatzierte aus, doch war es wirklich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, mit bloßem Auge war nicht erkennbar, wer zuerst die Ziellinie erreichte. Spannendes Finale gleichstarker Kurzstrecken-Teams! Herzlichen Glückwunsch an die Tagessieger aus Lübeck!

Nach der Siegerehrung der Kurzstrecke stand die Langstrecke auf dem Tagesprogramm. Zwei Rennen mit je fünf Teams, ca. 3500m... Das versprach spannende Rennen und gerade für die Nicht-Kanu-Teams eine ganz neue Herausforderung, die aber alle begeistert meisterten! Wir trafen in unserem Rennen u.a. auf 1-19 Helgoland und den Mamba-Express, mit denen wir uns einige Zeit ein spannendes Duell lieferten, ehe es in der ersten Wende zu einer Bootsberührung kam, der Drachenbootkopf der Mambas schnupperte an unserem Mittelschiff, und wir konnten das Team hinter uns lassen. Von da an galt unsere Aufmerksamkeit den Rendsburgern, die beständig knapp vor uns fuhren. Es gelang uns allerdings nicht, ihnen noch richtig gefährlich zu werden, auch wenn wir einmal mehr eine fantastische Teamleistung ablieferten. Am Ende reichte es in der Gesamtwertung erneut zu Platz 3 – wiederum hinter den Wakenitz-Drachen (Glückwunsch!) und 1-19 Helgoland.

Am Abend bauten wir noch alles ab und verluden die Boote – vielen Dank an die helfenden Hände! Und natürlich gab es auch noch einiges zu feiern... später auf dem Festgelände... Hier schweige ich mich über die genaueren Umstände lieber aus, aber es sei festgehalten, dass manche es ja okay finden, wenn man betrunken ist, aber singen... Oha! „Theo, spann den Wagen an...“ :-)

Eine Erkenntnis des Tages war noch, dass ein Paddler über 80 Jahren auch als Frau durchgeht – so geschehen bei dem tollen Team der King Alfred School „Red Dragon“. (Zu diesem Team gibt es auch schöne Geschichten, aber das würde jetzt wirklich den Rahmen sprengen!)

Tag 5

Am Sonntag paddelten wir „Grisu“ von Plön zurück nach Freudenholm, 18km Paddelspaß standen uns bevor – gestartet im Plöner Regen und dann in Richtung der Sonne unseres Heimatgewässers. Auf dem Plöner See erwartete uns nach ein paar Kilometern ordentlich Wind, der Wellen mit sich brachte, die uns ordentlich nass machten und einmal mehr zeigten, dass ein Drachenboot eigentlich ja doch hochseetauglich ist... Auf der Schwentine wurde es schmaler und ruhiger, doch hatten wir auch hier immer wieder mit ordentlich Gegenwind zu kämpfen. Aber es hat mal wieder richtig Spaß gemacht! Ein kleines Picknick nach gut 10 Kilometern und dann noch ein Eis kurz vorm Lanker See rundeten eine lustige Paddeltour perfekt ab! Am Verein angekommen erwartete uns noch einiges an Arbeit, wir mussten Boote ab- und umladen, alles Zubehör wieder ausladen, Schwimmwesten waschen usw. Wiederum fanden sich einige Capys, die tatkräftig mithalfen – das zeichnete unser Team während des gesamten Wochenendes aus! Danke euch!

Es waren wirklich tolle Tage! Es hat richtig Spaß gemacht, an allen Aktionen während dieser Tage beteiligt gewesen zu sein. Und auch wenn Petrus uns ab und zu die Stimmung vermiesen wollte, gelang ihm das mal so gar nicht! Wasserschweine tragen ihren Namen zu Recht! :-)