7.Platz beim Nikolaus-Cup in Hamburg

Nachdem uns am vergangenen Wochenende noch der eintägige Winter das Training aufgrund des Eisgangs auf dem Lanker See verwehrt hatte, durften wir nun bei milden 10 Grad und zunächst etwas Nieselregel beim Nikolaus-Cup in Hamburg antreten. Organisiert vom Alster Canoe Club (ACC) hatte sich ein bundesweites, sehr starkes Starterfeld für dieses knapp 10 km lange Verfolgungsrennen zusammengefunden, darunter auch mehrere schleswig-holsteinische Teams.

Nach einigen gemeinsamen Trainingseinheiten saß ich nun erstmals bei einem Wettkampf mit im Boot der Capybaras. Und aus den vielen Vorstellungen, die sich so über den Tag verteilt ergaben, kristallisierten sich drei große Ziele heraus: Wir wollen eine Zeit von unter 50 Minuten erpaddeln, einen einstelligen Platz erreichen und dabei noch das eine oder andere schleswig-holsteinische Team hinter uns lassen. Hochgesteckte Ziele, gerade der einstellige Platz erschien angesichts der starken Konkurrenz u.a. aus Hamburg, Hannover und Mühlheim fast undenkbar.

Was war das Ergebnis?! Wir paddelten die 9,6 km in 49:39 Minuten, landeten damit auf einem unglaublichen 7. Platz und waren auch noch  das beste Team Schleswig-Holsteins! Unfassbar! Das war aber auch eine großartige Teamleistung!

HH 2016

Nun aber mal ein paar Worte zum Rennen... Im frisch überholten und gerade erst ganz neu gestrichenen Boot, das Jürgen mit seinem riesigen Trailer – gemeinsam mit dem Kieler Boot – nach Hamburg gefahren hatte, ging es zunächst zum Einpaddeln und dann mit der Nummer 13 im 30-Sekunden-Abstand auf die Rennstrecke – von den Kanälen über die Außenalster unter der Kennedybrücke durch (Danke Jürgen, nun weiß Thomas auch Bescheid!) und dann nach einer Wende auf der Binnenalster wieder zurück zum Start. Auf dem ruhigen Gewässer konnten wir noch auf dem Kanal, also während der ersten zwei Kilometer das direkt vor uns gestartete Boot überholen, das zweite erfolgreiche Überholmanöver gelang uns noch vor der Wende auf der Außenalster, das dritte Boot überholten wir dann einige hundert Meter vorm Ziel. Drei Boote bei einem Verfolgungsrennen überholt... Für die Paddler des „Wahren Nordens“, von denen einige mit im Boot waren, ist dies zuletzt ja Standard gewesen. Ach, und trotz der starken Konkurrenz hinter uns, gelang es keinem Team, an uns vorbeizuziehen! Da merkten wir schon, dass unser Rennen so ganz schlecht nicht gewesen sein konnte...

Es war wirklich ein prima Rennen, Johann motivierte uns immer wieder und holte uns auch aus dem kleinen Tief nach der Wende, das einige verspürten. Im Schlussspurt holten alle noch mal die letzten Körner raus und so war das tolle Ergebnis zwar nach wie vor eine große Überraschung, aber eben wohlverdient nach der großartigen Leistungen aller Beteiligten! Und trotzdem manch einer von uns zwischenzeitlich sehr mit sich selbst zu kämpfen hatte, seien es nun plötzliche Krämpfe oder die Auswirkungen schwerer Erkältungen, trotz aller Leiden gab niemand auf und setzte alles daran, das bestmögliche Ergebnis herauszufahren. Einige waren ganz besonders weihnachtlich eingestellt und sahen zwischenzeitlich Sterne... Na ja und irgendwie war ich auch nicht sicher, ob ich nun etwas halluzinierte... Weihnachtsmänner und Engel auf SUP-Boards, ein bunt geschmückter Tannenbaum mitten auf der Binnenalster, überall Nikoläuse in Drachenbooten und dazu hörte ich ständig eine Stimme aus der Sitzbank – das muss der Heilige Nikolaus selbst gewesen sein!

Am Ende waren alle erschöpft, aber glücklich und wir ließen den erfolgreichen Tag bei Punsch, Suppe und Bratwurst in netter Teamrunde ausklingen. Vielen Dank an alle Beteiligten für dieses tolle Erlebnis!

Ann-Kristin